Freundschaftskreis

Waldesch @ Lucenay-lès-Aix

Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags 1966 in Lucenay, durch die Bürgermeister Pierre Guillemin und Rudi Mohr.

Der Freundschaftskreis (FSK) besteht seit 1991 und unterstützen die Gemeinde Waldesch bei der Pflege der 1966 eingegangenen Partnerschaft mit Lucenay-lès-Aix. Wir:

  • fördern die Meinungsbildung im Sinne der deutsch – französischen Verständigung.
  • helfen auf der Baustelle des Zusammenwachsens der europäischen Völkerfamilie.
  • vernetzen uns mit lokalen Organisationen, zur Stärkung der eigenen Kompetenz und zur Dynamisierung der Partnerschaftsidee.

Meilensteine einer Partnerschaft

Waldesch @ Lucenay-lès-Aix

Dem Gedanken der deutsch-französischen Verständigung und Versöhnung durch Städte- und Gemeindepartnerschaften sehr aufgeschlossen, folgten Ortsbürgermeister Rudi MOHR und Franz BOLLINGER sen. in den ersten Oktobertagen 1965 einer Einladung des Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz - Burgund zu einem Bürgermeistertreffen in Dijon.

Die Bürgermeister der Gemeinden Waldesch und Lucenay-lès-Aix (Pierre Guillemin und Rudi Mohr) unterzeichneten die Partnerschafts-Urkunde in Lucenay.

1991 wurden in beiden Gemeinden Freundschaftskreise als eingetragene gemeinnützige Vereine gegründet. Dies zum Zweck, die Gemeinden als Träger der Partnerschaft zu unterstützen.

Über die zahlreichen privaten gegenseitigen Besuche hinaus begegnen sich die Bürgerinnen und Bürger der beiden Gemeinden in jährlichem Wechsel im Rahmen offizieller Fahrten in die Partnergemeinde mit mehr oder weniger großen Abordnungen. Die Gäste wohnen dann stets privat. So entwickelten sich deutsch-französische Freundschaften, die heute bereits mehr als 50 Jahre bestehen.

Überblick

Nachfolgend ein chronologischer Überblick von prägenden Ereignissen in der langen Partnerschaft zwischen den Gemeinden von Waldesch (DE) und Lucenay-lès-Aix (FR).

Tipp: Mit einem Klick auf einen TAB in der linken Spalte gelangt man zum jeweiligen Ereignis.

1956

Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz / Burgund

Schon 1956 war der Freundschaftskreis Rheinland-Pfalz/Burgund (seit 1999 Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/Burgund) gegründet worden, dessen Pendant die Amicale Bourgogne/Rhénanie-Palatinat (seit 1998 Union pour la Coopération Bourgogne/Rhénanie-Palatinat) war.

Entscheidend getragen wird die Regionalpartnerschaft seit dieser Zeit von den Gemeinde- und Städtepartnerschaften zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund sowie lebendigen Beziehungen zwischen Sportverbänden, Kammern, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden, Chören, Orchestern, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen u.v.a.m. beider Regionen.

1966 hat der damalige französische Botschafter Seydoux de Clausonne gesagt: “Wenn künftige Historiker eine Bilanz der vergangenen 20 Jahre ziehen werden, wird ohne Zweifel eines der erfreulichsten Kapitel das der deutsch-französischen Beziehungen nach dem Kriege sein, welches sich mit dem Wunder der Aussöhnung zweier Nationen, die sich Jahrhunderte lang erbittert bekämpft haben, befassen wird… Unter den vielen großartigen Bemühungen, die man in Frankreich wie in Deutschland in diese Richtung entwickelt hat, zählen diejenigen, die zu Partnerschaften zwischen den Bezirken und Städten des Landes Rheinland-Pfalz und Burgund geführt haben, zu den fruchtbarsten.”

1966

Unterzeichnung des Vertrags der Partnerschaft

Wappen Lucenay

ein Schritt in die europäische Zukunft

im März 1966 wird der Wille der beiden Gemeinden durch die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertags verwirklicht

Wappen Waldesch
feierliche Unterzeichnung und Deklaration der Partnerschafts-Urkunde, im März 1966 in Lucenay

Am 11. März 1966 startet dann der Gemeinderat von Waldesch mit H. Pfarrer Bierbaum und Hauptlehrer Scholz zu einem Besuch in der künftigen Partnerschaftsgemeinde Lucenay – les- Aix. Die Reiseroute führte über Metz, den Soldatenfriedhof Andilly, wo man am Grab des Zwillingsbruders eines Gemeinderatsmitgliedes einen Kranz niederlegte, weiter über Nancy, Langres, Dijon, Autun, Luzy nach Lucenay – les – Aix, westlich des Oberlaufes der Loire und am Südrand des Departements Nievre gelegen.

Die Einwohner von Lucenay bereiteten den deutschen Gästen einen herzlichen Empfang. Viele förderliche Gespräche wurden geführt – trotz der hinderlichen Mehrsprachenbarriere, die von Frau Werner, Herr Nowak und Herr Jurke als Dolmetscher nach besten Kräften durchbrochen wurde. Manche persönliche Freundschaft bahnte sich zwischen Gästen und Gastgebern an.

Am 13. März 1966 war es dann so weit:  Die Bürgermeister der Gemeinden Waldesch und Lucenay-Lès-Aix (Pierre Guillemin und Herr Rudi Mohr) unterzeichneten die Partnerschafts-Urkunde.

Partnerschaftsurkunde (13.März 1966)

Text der Urkunde

Zwischen den Gemeinden Lucenay – les – Aix im Auzontal und Waldesch im Hunsrück zwischen Rhein und Mosel besteht in Zukunft eine Freundschaft in Freiheit. Jenseits der Grenzen von Staat und Sprache sind die Bewohner beider Gemeinden durch gemeinsame Geschichte und Kultur miteinander verbunden. Es sind dies die Wurzeln, aus denen die Partnerschaft von Stadt zu Stadt, von Mensch zu Mensch wächst. Sie ist auf beiden Seiten vom Geist der Freiheit und der Brüderlichkeit getragen.

Beide Städte, die den Frieden in Freiheit anstreben, treten mit diesem Dokument in eine gegenseitige Partnerschaft, Sie geben damit der Hoffnung Ausdruck, daß die jetzigen und die zukünftigen Generationen immer in Freundschaft und Einigkeit miteinander leben werden. Dies ist der ehrliche Wunsch, der in der nachfolgenden Gegenzeichnung seinen Ausdruck findet.”

Zur Gruppe der Waldescher, welche am 13. März 1966 den Freundschaftsakt feierlich unterzeichneten, gehörten neben Bürgermeister Rudi Mohr die Herren:

Franz Bollinger,
Hans Thier,
Erich Schneider,
Johann Breidbach,
Jakob Glöckner,
Josef Etzkorn,
Johann Christ,
Peter Busenbach,
Jakob Schneider,

Anton Männchen,
Josef Weber,
Erich Kanera,
Helmut Breidbach,
Hubert Oppenhäuser,
Karl Bollinger,
Josef Scholz und
Pastor Bierbaum.

1968

junge Theatermacher aus Waldesch zu Besuch in der Partnergemeinde

aktive Beteiligung der Jugend

Dem Gedanken der völkerverbindenden und friedensstiftenden Partnerschaft folgend, suchten jungen Waldescher-Theatermacher die Begegung mit Gleichaltrigen in Lucenay.

 Eine Woche war am Ende zu kurz, um sich mit allen neugewonnen Freunden tiefer auszutauschen. Nicht nur die Sprachprobleme erforderten mehr an Zeit des gemeinsamen Dialoges. So verabredete man sich in der Nächsten Zeit öfter zu trefen.

Die Theatergruppe gaben am Vorabend der Rückreise eine letzte Abschiedsvorstellung. Unter den Zuschauern, die man sich zahlreicher gewünscht hatte, waren Bürgermeisterei Pierre Guillemin, Herrn Abbé Belot und mehrere Mitglieder des Gemeinderates.

Zu Beginn zeigte M, Foisselon als Amateurfilmer einige Folgen aus partnerschaftlichen Ereignissen der letzten Jahre. Pfarrer Bierbaum hielt eine kurze Ansprache, in der er insbesondere den Wunsch und die Hoffnung ausdrückte, das die Freundschaft und die Brüderlichkeit unter unseren Völkern bestätigt werden können. Er dankte für die überaus herzliche Gastfreundschaft der Lucenayer. “Wir heißen Sie willkommen und wünschen viel Freude”, so schloss er seine Rede.

Folkloristische Darbietungen und Lieder, Trompeten-Soli, Gesang mit Gitarrenbegleitung, Lieder in Deutsch, Französisch und Englisch folgten im bunten Wechsel.

Ein gelungener Abschiedsabend, Dank an alle, die dazu beigetragen haben! Und Tschüß bis dem nächst in Waldesch.

1991

25 Jahre einer Partnerschaft

Die Zukunft begann vor 25 Jahren

Gedanken des damaligen Vorsitzenden des Freundschaftskreises, H.-Dieter Mangold

Hans-Dieter Mangold

Welch eine erfreuliche und ehrenvolle Aufgabe, an der Völkerverständigung, am Verständnis der Menschen füreinander, mitwirken zu dürfen, auch wenn sich Rahmen und Wirkung dieser Aktivität vordergründig bescheiden ausnehmen.

Den Begründern der Partnerschaft, nein, der tiefen Freundschaft, zu der sich der “Bund der Verständigung” zwischen Lucenay-les-Aix und Waldesch von Beginn an entwickelt hat, kann nicht oft genug gedankt werden. Nicht weniger Anerkennung ist aber auch vielen Lucenayer und Waldescher Bürgern dafür zu zollen, daß sie im Verlaufe dieses Vierteljahrhunderts mit großer Hingabe den Auftrag erfüllt haben, das geduldige Stück – gewiß wertvollen – Papiers der Partnerschaftsurkunden, die 1966 durch die unvergessenen Bürgermeister Pierre Guillemin und Rudi Mohr unter­zeichnet wurden, in ein lebendiges Stückchen deutsch-französischer Geschichte zu verwandeln.

Wir Waldescher Freunde Lucenays werden uns auch in den kommenden Jahren, ja Jahrzehnten, gewissenhaft und voller Freude der Weiterent­wicklung, der Verbreitung der freundschaftlichen Beziehungen vor allem zwischen der Jugend, dem “Fundament des (deutsch-französischen) Dia­logs”, wie es Ortsbürgermeister Helmut Breidbach jüngst ausdrückte, widmen. Je mehr Menschen in jungen Jahren die Denk-, Handlungs- und Lebensweise der Schwestern und Brüder diesseits und jenseits des Rheins kennen und verstehen, desto besser ist die Aussicht, daß Deutsche und Franzosen in den Hauptrollen die Zukunft der europäischen Völkerver­ständigung mit Erfolg gestalten.

Diese Zukunft nahm für Waldesch und für Lucenay vor 25 Jahren einen eindrucksvollen Anfang. Ihr wünsche ich immerdar die tätige Mithilfe all derer, die – wie ich – mit Zuversicht auf eine friedvolle und glückliche Gemeinschaft aller Völker Europas hoffen.

Hans-Dieter Mangold (im Namen der Freunde der Partnerschaft Waldesch – Lucenay-les-Aix)

1996 Friedenslauf

von Waldesch nach Lucenay-lès-Aix über 685km

1996 Staffettenlauf für Freundschaft und europäische Verständigung

der Waldescher Sportverein beteiligt sich ganz aktiv an der Partnerschaft. Seine Trimm-Trab-Abteilung unternimmt einen Lauf über 685km von Waldesch nach Lucenay.

In den letzten Jahren hatten sich mehr und mehr Waldescher Vereine und Institutionen der Partnerschaftsverein angeschlossen und nahmen aktiv an der Bewegung teil. So auch der Sportverein von Waldesch.

Wir schreiben das Jahr 1996:

      • 40 Jahre Rheinland-Pfalz / Burgund,

      • 30 Jahre Waldesch / Lucenay-lès-Aix und

      • 20 Jahre Magistratsabteilung des SV Waldesch 1963 e.V.,

Anlass genug für die Trimm-Trab-Abteilung des SV Waldesch, einen Staffellauf von Waldesch nach Lucenay lès Aix über 685 km durchzuführen.

Vorgenommen hatte man sich, dass immer eine Läufergruppe laufen sollte. Dies auf der gesamten Strecke von Walesch nach Lucenay.

 

Am 21.08.1996 um 17:00 Uhr gab der 2. Vorsitzende des FSK Rheinland-Pfalz / Burgund, Herr Hans-Josef Koggel, unter Anteilnahme zahlreicher Zuschauer, den Startschuss zum Staffellauf der Freundschaft in Waldesch. 

2 Teams, bestehend aus 14 Läufer/innen der Trimm-Trababteilung und 6 Betreuer/innen waren gestartet. Doch anscheinend hatte der Schuss eine größere Regenwolke getroffen, denn ein Stutzbach ergoss sich über die Läufer, Betreuer und zahlreiche Mitläufer/innen während der  ersten Kilometer. Das Unwetter tat der Begeisterung keinen Abbruch und es wurde ein strammes Tempo vorgelegt, welches bis zu letzten Tag gehalten wurde.

Nach Überschreiten der deutsch/französischen Grenze wurde sich nur noch Abseits von großen Ortschaften und Straßen bewegt und so lernten die Mannschaften ein Frankreich kennen, das nur von wenigen Touristen durchstreift wird. Unsere Begeisterung war riesig und die Einsatzfreude nicht zu bremsen.

Nördlich von Dijon, beim Einlaufen nach Burgund; wurden die Truppe von der örtlichen Presse erwartet. Interviews wurden gegeben, Bilder geschossen und weiter ging der Staffellauf Richtung Lucenay.

Die letzten 25 Km vor Lucenay wurden die Käufer von Ort zu Ort und von Empfang zu Empfang weitergereicht und auch von französischen Sportlern begleitet. Die letzten 5 km liefen alle Trimm-Traber gemeinsam mit den französischen Sportlern.

Das Timing des Startschusses von Herrn Koggel war so gut, dass die ballistische Kugel  just in dem Moment eine Regenwolke öffnete als wir am Samstag, um ca. 16:15 Uhr kurz vor Lucenay waren. Wieder regnete es sintflutartig.

Von begeisterten Zuschauern, unter Beifall und mit einer La-Ola-Welle wurden wir im Ziel empfangen. Begrüßt durch die Träger des öffentlichen Lebens, die ungläubig unsere Leistung anerkannten und von einer „heroischen Tat“ sprachen. Nach erneutem Pressetermin wurden alle in die Gastfamilien verteilt, die uns 2 Tage verwöhnten.

Am Montag hieß es dann Abschied nehmen und man musste neu gewonnene Freunde verlassen. 1997 gibt es ein Wiedersehen in Waldesch, so hörte man und wir freuen uns darauf!

Waldesch - Lucenay

Kaiser Ruprecht Bruderschaft: Friedenspokal an Waldesch und Lucenay

Freundschaft über Grenzen
pflegen: Das zahlt sich aus

Rhein-Zeitung vom 16.06.2003:

RHENS. Pax optima rerum: Der Frieden ist das Beste der Dinge, unter diesem Motto zeichnet die Kaiser Ruprecht Bruderschaft seit 1983 alle zwei Jahre Städtepartnerschaften aus, die sich mit ihren Austauschprogrammen in besonderer Weise um die Freundschaft zwischen Nationen verdient machen. Die gewählte lateinische Losung ist dabei den Westfälischen Verträgen entnommen, mit denen 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges besiegelt wurde. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bruderschaft gingen die Friedenspokale nun an zwei vergleichsweise kleine Gemeinden: Waldesch und Lucenay-les-Aix (Burgund/Frankreich).

Rund 150 Gäste wohnten am Samstagvormittag der feierlichen Verleihung des Friedenspreises bei, die vor der Kulisse des Rhenser Königsstuhls stattfand. Neben offiziellen Vertretern aus Politik und Vereinen und den Waldescher Wein- und Rosenmajestäten waren auch viele Gäste aus Frankreich mit von der Partie. Aus diesem Grund wurde der offizielle Festakt zweisprachig gestaltet, und alle Reden wurden sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch gehalten.

Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte der Musikverein “Wald-Echo” Waldesch. “Seit 1966 verbindet Waldesch und Lucenay eine intensive Freundschaft. Das Besondere daran: Die Partnerschaft findet auf allen Ebenen des Gemeindelebens statt und besteht somit nicht nur auf dem Papier”, erläutert Bruderschaftskanzler Hans-Dieter Mangold. Ob auf privater, persönlicher Basis, auf Vereins- oder Schulebene, die Beziehungen zwischen beiden Gemeinden seien lebendig, allgegenwärtig und generationenübergreifend. Auch Heinz Peter Volkert, Landtagspräsident a. D., lobte in seiner Festrede die Einzigartigkeit der Gemeindepartnerschaft. Oft seien es gerade eben die kleineren Kommunen, die der Städtepartnerschaft als Volksbewegung Breite und Tiefe verliehen. Mit der Überreichung des Friedenspokals an Waldesch und Lucenay-les-Aix wolle man dieser Tatsache Rechnung tragen.

Stellvertretend für ihre Gemeinden und zu Recht mit Stolz nahmen Herbert Hartmann, Ortschef von Waldesch, und sein französischer Amtskollege Georges Quinet jeweils einen der begehrten Friedenspokale in Empfang. “Durch diese Anerkennung werden wir in unserer Arbeit bestätigt. Seit vielen Jahren engagieren sich Menschen in beiden Gemeinden für diese Freundschaft”, sagte Hartmann erfreut. Während der Pokalvergabe bekräftigten sie ihre Partnerschaft mit einem feierlichen Trinkspruch auf den Frieden und einem kräftigen Schluck Rhenser Wein. (mk)

2005 - Freundschaftskreis pflegt den Lucenay-Platz

In Eigeninitiative ist in Waldesch der Lucenay-lès-Aix-Platz entstanden

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz, Region Süd vom 25.07.2005

Lucenayplatz

2005 FSK erneuert Platz im Herzen von Waldesch

In Eigeninitiative ist in Waldesch der Lucenay-lès-Aix-Platz entstanden – Schautafeln in beiden Sprachen informieren über die Gemeindepartnerschaft WALDESCH.

Ein großes Fest für einen kleinen Platz:

Unter Beisein einer rund 40-köpfigen Delegation aus der französischen Partnergemeinde wurde am Wochenende der neue “Lucenay lès Aix”-Platz in Waldesch seiner Bestimmung übergeben.

Zu viel Tamtam für nur eine Hand voll Quadratmeter? “Keineswegs!” – wie Elfriede Klein, Vorsitzende des Freundschaftskreises Waldesch-Lucenay im Rahmen einer Feierstunde betonte. Denn schließlich handele es sich zwar um einen kleinen, aber doch sehr feinen Ort, an dem in der Hunsrückgemeinde künftig auf die deutsch-französische Freundschaft aufmerksam gemacht werde.

Außerdem sei der Lucenay-Platz in unmittelbarer Nähe zur Kirche – und damit so zentral, wie es nur irgend möglich sei – ausschließlich in Eigenleistung geschaffen worden, was es nun auch einmal öffentlich zu würdigen gelte.

Ihren besonderen Dank sprach Elfriede Klein in dieser Beziehung Vorstandsmitglied Willi Weisselberg aus. Der sei nicht nur der “Architekt” und “geistige Vater” der Anlage gewesen, sondern habe auch bei der Verwirklichung, also den Pflanz- und Pflasterarbeiten, jederzeit tatkräftig mit angepackt.

Gleiche Anerkennung gebühre zudem Hans-Dieter Mangold, wie Elfriede Klein weiter ausführte. Denn das langjährige Vereinsmitglied habe gemeinsam mit Hans Männchen nicht nur die Chronik der Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden erstellt, die sich nunmehr in einer Schautafel auf dem Lucenay-Platz wiederfindet, sondern als professioneller Dolmetscher auch gleich für die Übersetzung der Texte ins Französische gesorgt.

Auf die Gesamtleistung des Vereins war zuvor Waldeschs Bürgermeisterin Petra Dettmer-Petersen eingegangen. Diese ehrenamtliche Initiative des Freundschaftskreises könne gar nicht genügend gelobt werden, so die Ortschefin. Besonders gefreut haben wird sich Petra Dettmer-Petersen aber wahrscheinlich über die Ankündigung des Vereins, den Platz auch künftig pflegen zu wollen.    (agh)

Waldesch - Lucenay

2006 - Freundschaft hält nun 40 Jahre

Die Partnerschaft zwischen Waldesch und Lucenay-lès-Aix wurde vor vier Jahrzehnten begründet. Heute reist eine kleine Abordnung aus dem Hunsrückort Waldesch in die französische Partnergemeinde Lucenay-lès-Aix. Nichts Besonderes eigentlich, doch es gibt etwas zu feiern: Denn am Montag jährt sich die Unterzeichnung der Freundschaftsurkunde bereits zum 40. Mal.

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz Stadt vom 11.03.2006, Seite 22./Anke Wolf

Waldesch, im März 2006

Gute Freundschaften müssen gepflegt werden, dann sind es Freundschaften fürs Leben. Durch regelmäßige Besuche in und aus Lucenay-lès-Aix haben die Waldescher den Kontakt zu ihrer französischen Partnergemeinde aufs Beste gepflegt – und können nun auf vier gemeinsame Jahrzehnte zurückblicken. Am Montag jährt sich die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zum 40. Mal. Aus diesem Grund macht sich schon heute eine kleine Waldescher Abordnung auf den Weg nach Frankreich.

Im Oktober 1965 wurde ein erster Kontakt ins Nachbarland geknüpft. Anlass war ein Bürgermeistertreffen in Dijon, organisiert vom Freundschaftskreis Rheinland-Pfalz-Burgund. Bereits am 13. März 1966 unterzeichneten die Ortschefs, Pierre Guillemin aus Lucenay und Rudi Mohr aus Waldesch, eine Urkunde, um die neue Freundschaft zu besiegeln.

Bei diesem offiziellen Akt sollte es langst nicht bleiben. “Es begann ein reger Austausch – immer im Wechsel”, erinnert sich Hans Maennchen, der heutige Erste Vorsitzende des Freundschaftskreises Waldesch-Lucenay. Er  selbst nahm 1968 erstmals an einem Besuch in Lucenay teil. Über die Jahre begaben sich Schuler wie auch Vereine immer wieder auf große Fahrt, daneben fanden alle fünf Jahre Jubiläumsveranstaltungen statt. “Dabei entstanden zahlreiche enge Freundschaften”, sagt Hans Maennchen.

Solch eine gut funktionierende Partnerschaft wird gewürdigt: Im Jahr 2003 zeichnete die Kaiser-Ruprecht-Bruderschaft aus Rhens die Gemeinden Waldesch und Lucenay mit dem Friedenspokal “Pax optima rerum” aus, eine Ehrung, die Jahre zuvor schon Koblenz und Nevers entgegengenommen haben.

Die Waldescher sind stolz auf die Partnerschaft und machen auch darauf aufmerksam: Im vergangenen Jahr wurde der “Lucenay-lès-Aix” -Platz seiner Bestimmung übergeben. Eine kleine Grünanlage die der Freundschaftskreis in Eigenarbeit geschaffen hatte. Ein Pendant gibt es natürlich auch in Lucenay, hier weist eine Straße auf die Verbindung in den Hunsrück hin.

Die offizielle Feier anlässlich 40 gemeinsamer Jahre folgt am 27. Mai, dann plant der Freundschaftskreis eine Fahrt nach Lucenay. Zum Jubiläum wird aber nicht nur gefeiert, sondern auch Bilanz gezogen. “Unser Erfolg ist, dass die Partnerschaft selbstverständlich geworden ist. Man sieht sich, man trifft sich und ist unter Freunden”, sagt Hans Maennchen.

Er ist überzeugt: “Wir haben am Haus Europa mitgearbeitet.”

Anke Wolf

Waldesch - Lucenay

2013 - Waldescher-Grundschüler im fernen Burgund

und Heimweh, gibt es nicht!

Ein Bericht von Johannes Klozin (Klassenlehrer)

Wohlbehalten und sichtlich gewachsen kehrten am Freitagabend den 14.06.2013 die 21 Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse nach einer ereignisreichen Schulwoche in ihrer französischen Partnerschule zurück. Dies war mittlerweile die zehnte Reise zu den französischen Freunden in Lucenay-les Aix, welche alle zwei Jahre stattfindet, um allen Grundschülern einmal die Möglichkeit zu bieten, mit nach Frankreich zu fahren.

Auch diesmal gelangte die Reisegruppe sicher, komfortabel und zügig mit ihrem Busfahrer Hans Goray zum 700 Kilometer entfernten Ziel. Betreut wurden die Kinder von Frau Desrochers und Herrn Klotzin von der Grundschule sowie von Frau Klee und Frau Fries, die sich schon seit Jahren die Zeit nehmen und die Schüler begleiten. Heimweh war diesmal kein Thema, wohl auch weil Elena, die 15-jährige Tochter von Frau Fries, sich ebenfalls um die Kinder kümmerte. Diese fanden schnell Vertrauen zu der jungen Dame, welche dadurch zur wichtigsten Ansprechfigur avancierte.

Am ersten Abend gab es einen Empfang durch die Bürgermeisterin und die Schulleiterin für die „kleinen“ Deutschen mit Getränken und Fototermin. Im Gegenzug bekamen die Gastgeber von den Schülern was gesungen. Anschließend wurde die Gymnastikhalle in Beschlag genommen, denn dort übernachteten die Schüler gemeinsam mit drei Betreuern. Nachdem alle Schlafstätten eingerichtet waren, gab es eine warme Mahlzeit in der Schulkantine. Nach einem langsamen Ausklingen des Abends waren alle froh schlafen zu können und taten dies erstaunlicherweise auch.

Am nächsten Morgen wurden, nach einem französischen Frühstück in der Schulkantine, zusammen mit den französischen Schülern Kennenlernspiele  veranstaltet. Schnell fanden die Kinder einen leichten Zugang zueinander. Mittags fuhren dann alle gemeinsam zu einem idyllischen Landanwesen, das in seiner typisch französischen Art so schön war, dass es schon fast kitschig anmutete. Auf einer saftigen Wiese, teils beschattet durch einen prächtigen alten Baumbestand, wurde zwischen Hauptgebäude und der alten Mühle eine lange Tafel errichtet. Hier speisten nun Kinder und Erwachsene. Später wurde in kleinen Gruppen am See hinter dem Haus geangelt. Dies war für viele Kinder eine neue Erfahrung. Nachmittags besuchten die Waldescher die französischen Schüler für ein paar Stunden in ihrem Zuhause.

Am Mittwoch ging es mit dem Bus zur Burg Bourbon Chambouler, wo die Schüler mit den Franzosen nach einer übersetzten Führung verschiedenste kleine Ritterspiele durchliefen. Abends errichteten unsere Gastgeber ein köstliches Buffet auf dem Schulhof. Viele Bewohner des Ortes stießen zu dem Fest und es wurde gefeiert, bis es dunkel war.
Am Donnerstag überraschten die Franzosen die Schüler durch ein deutsches Frühstück in der Kantine. Später erkundeten die Schüler während einer Ortsrallye Lucenay. Die Rallye fiel durch einen Wetterumbruch jedoch kürzer aus als geplant.

Auch an diesem Nachmittag ging es für die Schüler nochmals in die Gastfamilien. Am Nächsten Morgen fiel der Abschied schwer, doch schon wenige Tage nach der Rückkehr nach Waldesch, errichteten die Kinder Freundschaftsbriefe von ihren neuen französischen Freunden.
Fotos der Reise

Waldesch - Lucenay

50 Jahre Partnerschaft

Gemeinden erneuern Partnerschaftsvertrag in Lucenay

Am 13. März 1966 ist die Partnerschaft zwischen Lucenay und Waldesch begründet worden. Am 13. März 2016 - also auf den Tag genau 50 Jahre später - ist diesem Ereignis mit einem Festakt in Lucenay gedacht worden.
Deshalb waren insgesamt 16 Waldescher - Vertreter der Gemeinde mit der Rosenkönigin Lisa sowie Mitglieder des Freundschaftskreises Lucenay-Waldesch - vom 11. bis zum 14. April zu Besuch in Lucenay-lès-Aix.

Lucenay-lès-Aix: März 2016.  Bericht von Karlheinz Schmalz (Bürgermeister von Waldesch)

Beide Bürgermeister, mein Kollege Jean-Marc Fonverne (links) und ich (Mitte), unterzeichneten bei diesem Festakt eine gemeinsame Erklärung zum Fortbestand und zur Bekräftigung unserer Partnerschaft (Foto).

Insgesamt war es wieder ein tolles Wochenende. Die Gastfreundschaft der Lucenayer ist einfach überwältigend. Auch wenn man – wie ich – kein französisch spricht, hat man keinerlei Probleme: Es funktioniert nicht nur irgendwie, sondern es funktioniert gut. Und nicht nur gut, sondern sehr gut war das Programm, das sich unsere Gastgeber für dieses Wochenende ausgedacht hatten. Neben dem schon erwähnten Festakt am Sonntag gab es am Samstagabend mit dem gemeinsamen Überraschungsbesuch im “Cabaret L’ Elegance” ein wahres Highlight, das man nicht so schnell vergessen wird!

Und natürlich wurden wir alle in unseren Gastfamilien herzlich aufgenommen und mit gutem Essen und Trinken verwöhnt. Deshalb fiel der Abschied am Montag Morgen wir gewohnt schwer.
Wir dürfen uns jetzt schon alle auf den Gegenbesuch und die Feierlichkeiten in der Zeit vom 6. bis 8. Mai 2016 freuen.

Abschließend an dieser Stelle schon mal ein ganz herzliches “Danke schön” an den Freundschaftskreis Lucenay-Waldesch, der nicht nur die Fahrt nach Lucenay organisiert hat, sondern auch federführend die Feierlichkeiten im Mai vorbereitet. Wie gut und professionell der Freundschaftskreis das macht, kann man an der Festschrift sehen, die inzwischen in allen Haushalten vorliegend dürfte und die ich wirklich ausgesprochen gelungen finde.

Karlheinz Schmalz

Erklärung zum Fortbestand und zur Bekräftigung unserer Partnerschaft (Foto).

(Bildkopie und Texte der Erklärung)

 Getragen von dem Willen, in persönlicher Verantwortung die jetzige und die kommenden Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, den Glauben an die Grundrechte des Menschen und an die Freiheit und Würde der Person zu stärken und Verhältnisse zu schaffen, in denen Achtung und Freundschaft zum Wohle der Menschen beider Gemeinden wachen können, bekunden die Gemeinden von Waldesch im Hunsrück und die Gemeinde Lucenay-les-Aix im Tale der Auzon mit diesem Dokument ihren freien Entschluss zur  Partnerschaft „Waldesch-Lucenay“.
Den ehrlichen Willen der beiden Gemeinden bestätigen:
Karlheinz Schmalz (für die Gemeinde Waldesch)
Jean-Marc Fonverne (für die Gemeinde Lucenay-les-Aix)
Vollzogen zu Waldesch am 15.Mai 1966

 Soutenu par la volonté, avec responsabilité personnelle, de protéger cette génération et les générations futures contre le fléau de la guerre, de renforcer la foi en les droits fondamentaux de l’homme en en la liberté et dignité des personnes, et de créer les circonstances dans lesquelles puissent se développer estime et amitié pour le bien des habitants des deux communes.

Les communes de Waldesch dans le Hunsrück et de Lucenay-les-Aix dans la vallée de l’Auzon manifestent par ce document leur décision de plein gré au jumelage « Waldesch-Lucenay ».

Karlheinz Schmalz (pour la commune de Waldesch)
Jean-Marc Fonverne (Pour la commune de Lucenay-les-Aix)
Ratifié à Waldesch, le 15. Mai 1966

2016 - 50 Jahre Partnerschaft

Waldesch-Lucenay

50 Jahre Partnerschaft

2016 wurden 50 Jahre der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Gemeinden von Waldesch und Lucenay-lès-Aix gebührend gefeiert.

Nachdem schon im März das Jubiläum gebührend in Lucenay gefeiert wurde, traf man sich nun vom 05-08 Mai zur Rosenkirmes in Waldesch.

Waldesch: Mai 2016

Waldesch in Rheinland-Pfalz und Lucenay-lès-Aix in Burgund feierten in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen ihrer deutsch-französischen Partnerschaft. Zu diesem feierlichen Anlass war vom 05. – 08. Mai eine große Delegation aus Lucenay nach Waldesch angereist.

Ein gemeinsamer Besuch im „Haus der Geschichte” in Bonn, am 6. Mai brachte allen die deutsche Geschichte seit 1945 bis heute noch einmal näher. „Ein sehr Interessanter Ausflug wurde uns hiermit geboten.” Das sagte ein Gast aus Lucenay beim gemeinsamen Mittagessen in der Bonner Altstadt.

Bei einem Festkommers am Abend im Bürgerhaus Waldesch feierten Bürgermeister Karlheinz Schmalz und George Quinet, stellvertretender Bürgermeister von Lucenay, gemeinsam mit rund 100 Akteuren der Partnerschaft und weiteren Gästen des Jubiläums.

„Es ist mir eine große Freude und Ehre, heute das 50-jährige Bestehen unserer Partnerschaft zu feiern”, betonte Bürgermeister Schmalz. „Unsere Bürgermeister Rudi Mohr, Waldesch und Pierre Guillemin, Lucenay haben die Partnerschaft im Jahre 1966 geschlossen, um nach dem zweiten Weltkrieg die gegenseitige Verständigung zu ermöglichen, Vertrauen herzustellen, Vorurteile abzubauen und zu einem vereinten Europa beizutragen. Ein großer Dank gilt den vielen Engagierten, die diese Partnerschaft mit Leben gefüllt haben: vom Freundschaftskreis Waldesch und der Amicale in Lucenay, dem Schüleraustausch der Grundschule Waldesch und vielen weiteren. Gemeinsam haben wir unsere Freundschaft hervorragend genährt und werden dies auch die nächsten 50 Jahre tun”.

„Wir sind stolz darauf, Waldesch als Partnergemeinde zu haben”, ergänzte der stellvertretende Bürgermeister George Quinet. Besonders freue ihn, dass die Partnerschaft für alle Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung offen sei und nicht nur aus Politik und Verwaltung bestehe. „Wir danken den vielen Engagierten für ihren Weitblick und ihren unermüdlichen Einsatz um unsere Partnerschaft”, so Quinet.

Martine Durand-Krämer, Generalsekretärin des Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz – Burgund ehrte in Ihrer Ansprache die Gründungsmitglieder dieser Partnerschaft. Sie überreichte Helmut Breidbach, Josef Scholz und Johann Christ eine Urkunde und die Ehrenmedaille in Gold des Partnerschaftsverbandes und dankte ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit diesen Schritt 1966 gewagt zu haben um diese Partnerschaft zu gründen.

Die Vorsitzende der Amicale Lucenay, Christine Blond und der Vorsitzende des Freundschaftskreises Waldesch Martin Bartmann, gaben in ihren Reden Impulse an die junge Generation diese Partnerschaft aufrecht zu erhalten. Sie dankten auch den vielen Gastfamilien der beiden Gemeinden: „Denn ohne diese Familien wäre nie eine solch innige Partnerschaft entstanden”, so Christine Blond. „Ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt und dieser Weg ist unser Ziel.” Betonte Herr Bartmann in seiner Rede. „Dabei ist es doch nur ein kleiner Schritt, der aus einem ersten Treffen eine Partnerschaft und später eine Freundschaft werden lässt. Ich hoffe das wir diesen Weg noch eine sehr lange Zeit gemeinsam gehen werden um allen Fremden zu zeigen das unsere Freundschaft keine Grenzen kennt”.

Nach dem offiziellen Teil des Festkommers wurde über kleine Anekdoten und Geschichten dieser Partnerschaft viel gelacht. Eine Frage wurde dann von den Kindern öfter gestellt. „Wie hat eigentlich alles angefangen?”

Es begann im Jahre 1965. Dem Gedanken der deutsch-französischen Verständigung und Versöhnung durch Städte- und Gemeindepartnerschaften sehr aufgeschlossen, folgten Ortsbürgermeister Rudi Mohr und Beigeordneter Franz Bollinger sen. in den ersten Oktobertagen 1965 einer Einladung des Freundschaftskreises Rheinland – Pfalz / Burgund zu einem Bürgermeistertreffen in Dijon. Schon Ende Oktober 1965 trafen Herr Mondon, Unterpräfekt des Kreises Nevers, und sein deutscher Freund und Kollege, Herr Dr. Landräe, zu einem ersten Kennenlernen in Waldesch ein. Die Abordnungen aus beiden Ländern waren sich auf Anhieb sehr vertraut und kamen zur Ansicht, dass eine Partnerschaft zwischen Waldesch und Lucenay-lès-Aix eine vernünftige Basis hätte.

Am 13. März 1966 war es dann soweit: Die beiden Bürgermeister, Pierre Guillemin für Lucenay und Rudi Mohr für Waldesch, unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde, die eine seit nunmehr fast 50 Jahren währende Verbundenheit und Freundschaft auch nach außen sichtbar werden ließ. An diesem Tag  wurde die Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister Karlheinz Schmalz, Waldesch und Jean-Marc Fonverne, Lucenay erneuert. Zu diesem Jahrestag traf man sich, wie schon 1966 in Lucenay um das Jubiläum gebührend zu begehen.

Wie schon im März in Lucenay wurde auch im Mai hier in Waldesch gefeiert, genauer gesagt am 7. Mai. Man traf man sich am späten Nachmittag wiederum im Bürgerhaus zu einem 3-Gänge Menü der „deutsch – französischen Freundschaft”. Der erste Gang war ein Gericht aus dem Herzen Frankreichs, der 2. aus dem Elsass, dem Grenzgebiet unserer beiden Staaten und der Nachtisch aus dem Herzen Deutschlands. So war man dann frisch gestärkt um den Abend auf der anschließenden „Freundschaftsparty” zu verbringen. Diese Freundschaft zwischen Waldesch und Lucenay wurde ausgiebig bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Am Sonntagmorgen nach einem gemeinsamen Gottesdienst in 2 Sprachen und einer anschließenden Kranzniederlegung zum Gedenken der Verstorbenen unserer Partnerschaft, hieß es leider wieder Abschied nehmen. „Diese Veranstaltungen, in Lucenay wie auch in Waldesch waren dem Rahmen eines 50-jährigen Jubiläum würdig” so ein Mitglied der Amicale, als er mit Tränen der Freude in den Bus stieg.

2022 Fahrt nach Lucenay

Bericht: Barbara Neutz

 

Endlich!

Am Donnerstag, den 26. Mai 2022 war es wieder so weit. Nach 2 Jahren therapiebedingter Abstinenz machten wir uns auf den Weg in unsere Partnergemeinde Lucenay-lès-Aix.

Bereits am Vorabend ab 19.00 Uhr trafen sich alle Mitreisenden zum gemeinsamen Corona-Test, der extra vom DRK Waldesch für uns organisiert wurde. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Markus Rosenbach vom DRK Ortsverband Waldesch!

Nachdem alle Teilnehmer negativ auf das Virus getestet worden waren, trafen sich am nächsten Morgen ab 7.30 Uhr 23 gut gelaunte, reiselustige Waldescher an der Haubach. Unser Busfahrer Michael kam pünktlich zum Beladen des Busses an. Zuerst mussten 240 l Bier in Fässern und diverse Bierkästen verstaut werden, bevor das wenige Reisegepäck geladen werden konnte. Unsere Freunde aus Lucenay hatten nämlich die Gunst der Stunde genutzt, um für ihren Nationalfeiertag am 14. Juli bei uns deutsches Bier zu bestellen.

Um 8.00 Uhr ging es dann endlich los und wir begaben uns bestens gelaunt auf die 10-stündige Fahrt nach Lucenay.

Wie es Tradition ist, legten wir auf halber Strecke eine längere Mittagspause ein. Es wurden Tische und Bänke ausgeladen und ein kleines Buffet mit Brötchen, Wurst, Käse und Marmeladen aufgebaut.

Frisch gestärkt traten wir danach die Weiterreise an.

Mit einer kleineren Verspätung trafen wir dann endlich um kurz vor 19.00 Uhr in Lucenay ein, wo unsere Freunde bereits alle auf uns warteten.

Was für eine Wiedersehensfreude!!!!

Es war unglaublich, wie herzlich wir uns alle nach so langer Zeit begrüßt haben und wir waren froh, dass wir alle gesund durch die Pandemie gekommen sind und uns endlich wiedersahen.

Unsere Freunde hatten eine kleine Willkommensfeier mit Brioche und Getränken arrangiert. Es wurden Begrüßungsreden von den Bürgermeistern der Gemeinden, Karl-Heinz Schmalz (Waldesch) und M. Forest (Lucenay) sowie von den Vorsitzenden der Amical in Lucenay, Christine Blonde und Géraldine Bourgogne sowie des FSK Waldesch, Barbara Neutz, gehalten.

Daraufhin erfolgte die Aufteilung in die Gastfamilien und es gab Informationen zu dem geplanten Programm. Den Abend verbrachten wir bei unseren jeweiligen Gastfamilien, wo es viel zu Essen, zu Trinken und zu Erzählen gab.

Am nächsten Morgen fuhren wir um 9.00 Uhr gemeinsam nach Charroux und besichtigten dort unter deutsch- und französischsprachiger Führung dieses wunderschöne mittelalterliche Dörfchen, das für seine Kerzenherstellung und Senfproduktion bekannt ist.

Nach der Stadtbesichtigung trafen wir uns im Restaurant „Auberge Le Médiéval“ zum gemeinsamen Mittagessen. Bei sonnigem Wetter, bester Laune und köstlichem Essen haben wir uns alle mehr als nur „wohl“ gefühlt!

Am Nachmittag konnte jeder auf eigene Faust das schöne Dörfchen erkunden und ein wenig shoppen, spazieren gehen oder auch das Museum besuchen, das einen großartigen Einblick in die Geschichte und Entwicklung von Charroux gab.

Am späten Nachmittag fuhren wir mit tollen Eindrücken wieder zurück nach Lucenay. Den Freitagabend verbrachten wir mit den Gastgebern. Einzeln oder zusammen mit anderen Familien verging der Abend bei gutem Essen und noch besserem Wein viel zu schnell.

Der Samstag stand zunächst zur freien Verfügung und so trafen sich einige zum Kanufahren, einem Ausflug nach Neveres, zum gemeinsamen Grillen, einem Spaziergang durch Moulins oder auch zum Chillen im Garten.

Nach der gemeinsamen Vorstandssitzung der Amicale und des FSK am frühen Abend stand der restliche Samstagabend ganz im Zeichen unserer Wiedersehensfreude. Bei reichlich Bier und einem unglaublich leckeren kalten Buffet, das unsere Freunde für uns vorbereitet hatten, wurde in der Festhalle bei bester Laune gegessen, getrunken, gefeiert und gelacht bis in die Morgenstunden.

Um die angefutterten Kalorien wieder abzubauen, hat der bestens gelaunte DJ Christophe Bresson nach dem Essen Musik aufgelegt, die niemanden auf den Stühlen gehalten hat. Und so tanzten wir bei einem super Musikmix bis in den frühen Morgen hinein.

Am nächsten Morgen um 8.30 Uhr hieß es dann leider wieder Abschied nehmen. Unfassbar wie schnell die Zeit verging. Waren wir nicht eben erst angekommen?

Es wurden Abschiedsworte von den Bürgermeistern unserer Gemeinden sowie von den Vorsitzenden der Freundschaftsvereine gehalten. Einhellig war die Meinung aller, wie schön das Wiedersehen an diesem Wochenende war und wie gastfreundlich, herzlich und großzügig uns unsere französischen Freunde aufgenommen hatten.

Bevor wir in den Bus nach Waldesch stiegen, erhielten alle Frauen noch eine rote Rose, da an diesem Sonntag in Frankreich Muttertag gefeiert wurde. Dann hieß es tatsächlich Abschied nehmen, aber nicht ohne uns gegenseitig zu versichern, dass wir uns ganz bald wiedersehen!

Rundherum war es ein sehr schöner und intensiver Besuch bei unseren Freunden in Lucenay-lès-Aix!

2023 Besuch aus Lucenay

Bericht: Joachim Breidbach

Am 18.05. war es endlich soweit, unsere französischen Freunde aus Lucenay kamen wie verabredet um 18 Uhr an der Grundschule in Waldesch an. Die Wiedersehensfreude war groß und die Begrüßung herzlich. Auch unser langjähriger Ehrenvorsitzender Dieter Mangold hatte es sich, trotz Krankheit, nicht nehmen lassen unsere Freunde willkommen zu heißen.

Erfreulicherweise konnten wir in diesem Jahr wieder Gäste aus Frankreich begrüßen, die zum ersten Mal nach Waldesch kamen. Der Freundschaftskreis ist sehr froh, dass sich auch in Waldesch neue Gastgeber bereit erklärt hatten, Gäste aus Lucenay aufzunehmen. Vielen herzlichen Dank!!!

Wir hoffen, dass sich auch zukünftig noch weitere Gastgeber finden werden und somit die Freundschaft zwischen den Gemeinden lebendig bleibt und wächst.

Nach den Ansprachen unseres Bürgermeisters Herrn Schmalz und den Vorsitzenden der Freundschaftskreise Frau Blond und Frau Neutz, erhielten die Gäste Informationen zum geplanten Ablauf des Aufenthalts und wurden anschließend auf die Familien verteilt. Den Abend verbrachte man in den Gastfamilien.

Am nächsten Tag, dem Freitag, stand ein Ausflug nach Cochem auf dem Programm. Wir trafen uns um 9:30 Uhr an der Kirche und fuhren gemeinsam mit dem Bus und privaten Pkws nach Cochem. Dort angekommen, gelangten wir zu Fuß oder mit einem Shuttle-Bus auf die Reichsburg, in der wir eine Burgführung in deutscher und französischer Sprache genießen konnten.

Nach der interessanten Führung ging es wieder hinunter in die Stadt Cochem, wo wir uns in der Gaststätte Noss zu gemeinsamen Mittagessen trafen. Um 15 Uhr stand der Programmpunkt „Weinexpresss“ auf dem Plan. Wir fuhren einmal mit dem „Bimmel-Bähnchen“ durch Cochem. Im Anschluss war noch Zeit zur freien Verfügung. Viele gingen in den hübschen Einkaufsstraßen bummeln. Auch so manche Eisdiele wurde aufgesucht. Gegen 17 Uhr war der Ausflug zu Ende und wir fuhren zurück nach Waldesch.

Der Samstag wurde von den Gastgebern individuell gestaltet. Die Festung Ehrenbreitstein, Einkaufen in Koblenz, ein Besuch in Frankfurt oder Wanderungen durch unsere schöne Gegend standen dabei auf dem Aktivitätsplan der Gastfamilien. Am Nachmittag trafen sich die Vorstände zur gemeinsamen Vorstandssitzung. Im Anschluss an die Sitzung, ab 18:30 Uhr, hatte der Freundschaftskreis zu einem Abendessen geladen. Ab 20 Uhr begann die „Freundschaftsparty“ mit DJ Daniel Stern, der uns und unseren Gästen ordentlich einheizte. Bei bester Laune wurde bis spät nach Mitternacht getanzt und das eine oder andere Bier getrunken.

Am Sonntagmorgen hieß es dann leider wieder Abschiednehmen. Alle waren traurig, dass das Wochenende schon wieder zu Ende war und man sich verabschieden musste. Wie es Tradition ist, wurde noch ein Gruppenfoto gemacht und Abschiedsreden des Bürgermeisters und der Vorsitzenden der Freundschaftskreise gehalten, bevor unsere Freunde den Bus nach Lucenay bestiegen und sich auf die Heimreise begaben.

Aktuelles

Zurück aus Lucenay und schon gibt es tolle Fotos von der beeindruckende Reise. Aufgenommen von Ute Luxem.

Jahesbericht 2023

Der Jahresbericht 2023 ist veröffentlicht und steht bereit unter (bitte dem Link folgen):